Ticket Zweitmarkt

Wenige Minuten nach dem offiziellen Verkauf der Tickets, manchmal sogar noch davor, werden diese auf den Ticket Zweitmarkt Plattformen verkauft. Dies führt zu großer Enttäuschung und Frustration, sowohl für die FestivalbesucherInnen als auch für die OrganisatorInnen.

Die Festivalorganisation legt besonderes Augenmerk auf die Probleme der Festivalbesucher beim Erwerb von Tickets sowie auf die Anregungen und Kommentare, die bei ihr eingehen. Sie unternimmt alles was möglich ist, um die Ticket Zweitmarkt-Problematik und Opfer zu mindern. Diese Sektion will gewisse Punkte im Zusammenhang mit dem Paléo-Ticketing klären und auf gewisse Fragen zum Ticket Zweitmarkt eingehen.

Was unternimmt Paléo, um den Ticket Zweitmarkt zu bekämpfen?

Der Ticket Zweitmarkt in der Schweiz ist leider nicht illegal. Mit anderen Worten, es gibt keine gesetzliche Grundlage für den Kampf dagegen. Paléo hat schon versucht, mit den wichtigsten Wiederverkaufsseiten zu verhandeln, damit diese die als überrissen erachteten Angebote zurückziehen. Doch sie sind nicht darauf eingegangen. Das Festival empfiehlt, sich auf keinen Fall auf den Ticket Zweitmarkt einzulassen. Ob vor Ort oder über das Internet - die einzige Möglichkeit, den Zweitmarkt zu verringern, besteht darin, den Weiterverkauf und den Kauf über inoffizielle Kanäle durch verschiedene Maßnahmen abzuschrecken.

Bei Paléo bestehen diese darin:

  • Seit 2022: Die gesamten Tickets über ein sicheres Blockchain-System verkaufen. Es ist nun nicht mehr möglich, pdf-Dateien zu generieren und Tickets auszudrucken, was die Aktivitäten des Sekundärmarktes stark einschränkt! Nach dem Kauf werden die Tickets auf "Paléo Tickets", einer sicheren Smartphone-App, geliefert. Die Barcodes oder QR-Codes der Tickets werden nur wenige Stunden vor der Eröffnung der Veranstaltung aktiviert. Die Codes sind beweglich, was bedeutet, dass es nicht möglich ist, Screenshots zu machen! Dies schränkt die Möglichkeiten des Sekundärmarktes stark ein.
  • Beschränkung der Anzahl Tickets auf 2 bis 10 pro Bestellung je nach Zeitpunkt und Vorverkaufsstelle.
  • Einrichtung einer Ticket-Börse.
  • Reservation von 1500 Tickets pro Tag für das Festival. Diese werden während des Festivals jeden Morgen um 9.00 Uhr für den entsprechenden Abend auf paleo.ch verkauft.
  • La Rue, ein seit 2010 rund um den Festivaleingang eingerichteter Platz, der verhindern soll, dass die Wiederverkäufer-innen den Ort vollständig in Beschlag nehmen, wie das zuvor bisweilen geschah.
  • Mitgliedschaft bei der SMPA (Branchenverband der professionellen Schweizer Konzert-, Show- und Festivalveranstalter) mit Blick auf eine Gesetzgebung zum Zweitmarkt.
  • Paléo ist Partner der FRC im Kampf gegen den Graumarkt. Mehr Infos

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Wie kann die Falle von betrügerischen Wiederverkäufern umgangen werden?

Kaufen Sie Ihre Tickets ausschliesslich an den offiziellen und zugelassenen Vorverkaufsstellen. Je länger je mehr gewerbsmässige oder private Wiederverkäufer-innen machen ein Geschäft damit, dass sie Tickets über den offiziellen Weg kaufen, um sie dann zu einem höheren Preis weiterzuverkaufen. Das schadet den Interessen der Künstler-innen, der Organisatoren-innen und des Publikums. Als Schutz vor Tickets zu überhöhten Preisen und vor Fälschungen empfehlen wir Ihnen, Ihre Tickets ausschliesslich an den offiziellen und zugelassenen Verkaufsstellen und nie über sogenannte Zweit-Ticketing –Services wie Alltickets, Viagogo, Onlineticketsshop, Worldticketshop, Vienna Ticketoffice, Ticketbande, Ebay, Ricardo oder andere zu kaufen.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Site von Swiss Music Promoters Association (SMPA).

Wie viele Tickets werden auf dem Zweitmarktweiterverkauft?

Laut gewissen Gerüchten soll die Hälfte der Paléo-Tickets auf dem Zweitmarkt verkauft werden und die Organisation an diesen Verkäufen beteiligt sein. Diese Behauptung ist vorschnell, unbegründet und erlogen. Selbstverständlich ist Paléo in keiner Art und Weise an solchen Machenschaften beteiligt und verurteilt diese entschieden. Die Organisation ist der Frage nachgegangen: die über Wiederverkaufsseiten weiterverkauften Tickets belaufen sich auf einige Hundert von 200.000 zum Verkauf angebotenen Tickets. Diese Zahl dürfte mit dem neuen Ticketliefersystem über die mobile Anwendung "Paléo Tickets" noch weiter sinken.

Warum nicht das System der auf den Namen ausgestellten Tickets verwenden?

Die Idee eines Namens-Systems ist auf den ersten Blick einleuchtend. Doch wenn man sie ein wenig genauer unter die Lupe nimmt, merkt man rasch, dass es eine schlechte gute Idee ist:

  • Die Infrastruktur für einen solchen Vorgang wäre sehr teuer und die Kosten müssten auf den Fahrpreis aufgeschlagen werden.
  • Die Wartezeit wäre viel länger, nicht nur beim Eingang zum Festival, sondern auch beim Ticketkauf. Heute dauert es höchstens zehn Minuten, bis ein Besucher-in das Festivalgelände betreten kann, auch in Stosszeiten. Mit einem Namenssystem, bei dem die Identität jedes Einzelnen überprüft werden müsste, wäre das völlig undenkbar.

Das System der auf den Namen ausgestellten Tickets ist damit sehr restriktiv und unbequem. Für den Festivalbesucher-in hätte es mehr Nachteile als das bisherige System. Soll das – zugegebenermassen mehr als ärgerliche – Problem des Zweitmarkt-Verkaufs auf dem Buckel der 200'000 Personen, die ihr Ticket über den offiziellen Weg erstanden haben, gelöst werden? Unserer Meinung nach ist die Antwort darauf eindeutig.

Kann die Zahl der pro Person verkauften Tickets nicht beschränkt werden?

Schon heute können nicht mehr als 2 bis 10 Tickets pro Bestellung gekauft werden, je nach Zeitpunkt und Verkaufsstelle. Paléo ist allerdings nicht für eine allzu starke Beschränkung der Ticketzahl. Sechs Tickets bedeuten beispielsweise zwei Abende für eine dreiköpfige Familie. Diese Bedingungen können in gewissen Fällen jetzt schon restriktiv sein.

Würde der Zweitmarkt nicht eingedämmt, wenn die Tickets ausschliesslich am Schalter verkauft würden, weil man da persönlich hingehen muss?

Nein, ganz im Gegenteil. Es ist viel schwieriger, ein über die App "Paléo Tickets" geliefertes Ticket weiterzuverkaufen als ein Ticket, das an einem Ticketschalter verkauft wurde. Schwarzmarkthändler-innen kaufen lieber Tickets, die an den Ticketschaltern angeboten werden, da sie leichter weiterzuverkaufen sind.

Warum verkaufen Sie dann nicht nur "Paléo Tickets"?

Das ist genau das, was wir tun! Übrigens: Ticketcorner, unsere andere offizielle Verkaufsstelle, liefert die Tickets auch über die App "Paléo Tickets"!

Wie funktioniert die Ticket-Börse?

Die Ticketbörse ist eine gesicherte Plattform, auf der die Festivalbesucher-innen ein überzähliges Ticket weiterverkaufen oder eines zum offiziellen Preis kaufen können. Sie ist keine Tausch-Börse: um ein Ticket zu kaufen, muss man nicht eines weiterverkaufen oder umgekehrt. Das System funktioniert ausgezeichnet, und viele Festivalbesucher, die im März keine Tickets kriegten, sind froh darüber. Dazu ist allerdings zu sagen, dass die Organisation nicht zu 100% dafür garantieren kann, dass ein Ticket zurückgenommen wird oder erhältlich ist.

Warum wird nicht während des Festivals eine offizielle Ticket-Börse organisiert?

Eine Ticket-Börse während des Festivals ist im Moment nicht machbar. Die Ticket-Börse im Mai ist jedes Jahr mit viel Aufwand und einer beträchtlichen Logistik verbunden: Zahlreiche Operationen werden von Hand ausgeführt, Ticket um Ticket. Während des Festivals ist dies kaum vorstellbar. Die dadurch anfallenden Mehrkosten würden wahrscheinlich zu einer Erhöhung der Ticket-Preise führen. Das Festival setzt sich dafür ein, dass die Tarife für alle erschwinglich bleiben, und eine Erhöhung würde seiner Preispolitik zuwiderlaufen.

Und schliesslich wäre es nicht richtig, die Festivalbesucher ohne Tickets im Glauben zu lassen, sie hätten gute Chancen, wenn sie am Abend selbst an den Schalter kämen. Ein Beispiel dafür ist der Abend mit Stromae im Jahr 2014: Von den 10'000 Personen, die sich um 9 Uhr in den Last-Minute-Verkaufsdienst einloggten, gingen 8'500 leer aus. Würden diese 8'500 Personen ihr Glück am Abend selbst an der "Live"-Ticket-Börse versuchen, wäre im Festivalumkreis eine beträchtliche Menschenmenge zu bewältigen mit einer entsprechenden Gefahr von Ausschreitungen.