Die Festival-Saison rückt näher! Sie stellt zwar viel Schönes und Aufgestelltes in Aussicht, aber sie ist auch der Zeitpunkt, in dem es von falschen Tickets im Internet nur so wimmelt. Dieses Phänomen kommt sehr häufig vor und ist Teil des grauen Marktes, der den Interessen des Publikums, der Künstler*innen und der Festivals schadet. Auf Anregung des Paléo Festival Nyon, des Montreux Jazz Festival, von Festi’neuch und der Swiss Music Promoters Association (SMPA) startet die Fédération romande des consommateurs (FRC) erneut ihre Kampagne Ticket Check, um das Publikum aufmerksam zu machen.
Tickets zu horrenden Preisen, Fälschungen oder irreführende Angebote in den sozialen Netzwerken – die Phantasie der Betrüger*innen kennt leider keine Grenzen. Dieses je länger je mehr um sich greifende Phänomen wird begünstigt durch den Kontext eines in der Schweiz nicht geregelten grauen Marktes und die Verbreitung des mobilen Zahlungsverkehrs.
Obschon die Festivals technologische Vorkehrungen treffen, die teilweise den grauen Markt behindern, sind Gaunereien über die parallelen Wiederverkaufs-Sites und die sozialen Netzwerke häufig. Dabei bieten die Betrüger*innen Tickets an, ohne welche zu besitzen, und verschwinden dann nach erfolgter Transaktion wieder, ohne die begehrte Zutrittskarte auszuhändigen. Die Festivals haben deshalb nur einen beschränkten, wenn nicht gar keinen Handlungsspielraum gegenüber diesen Machenschaften.
Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, rufen die drei Westschweizer Festivals und die SMPA zusammen mit der FRC in Erinnerung, was es zu beachten gilt:
- Die Tickets auschliesslich bei der offiziellen Verkaufsstelle des Anlasses kaufen
- Nie ein Ticket einem oder einer Unbekannten abkaufen
- Das Vorhandensein der Plätze und den tatsächlichen Ticketpreis kontrollieren
- Fälle von offensichtlich betrügerischen Angeboten melden.
- Bei vollzogenem Betrug den Fall der FRC melden und Anzeige erstatten
Was ist der graue Markt?
Ein paar Minuten nach Eröffnung des Vorverkaufs der Festivals tauchen Ticket-Angebote zu manchmal unverschämten Preisen auf den Weiterverkaufs-Plattformen auf. Dieser Weiterverkaufs-Markt, der auf den parallelen Kanälen stattfindet, wird grauer Markt genannt. Diese problematische Praktik ist jedoch legal in der Schweiz, was die Bewegungsfreiheit des Sektors einschränkt und ein für die Überhandnahme von Betrügereien günstiges Umfeld schafft. In diesem Rahmen erinnert die FRC daran, wie wichtig es ist, Zeugenaussagen bei ihr zu hinterlegen und damit zu ihren Bemühungen für mehr Verantwortungsbewusstsein der Weiterverkaufs-Plattformen beizutragen.